U17 u. U23 WM: Maurice Schmidt holt Doppel-Bronze

Rollstuhlfechter Maurice Schmidt ist aus dem niederländischen Stadskanaal mit zwei Bronzemedaillen zurückgekehrt. Sowohl bei der U17- als auch bei der U23-Weltmeisterschaft landete der 17-jährige Böblinger - in den Degenwettbewerben - auf dem dritten Platz. Dabei verpasste das Nachwuchstalent im U23-Wettbewerb das Finale nur hauchdünn mit 13:15 gegen den Türken Akkaya.

U17-Weltmeisterschaften:

Maurice Schmidt startete im Degen mit einer starken Vorrunde in die WM des Rollstuhlfecht-Nachwuchses. Er unterlag lediglich dem späteren Sieger Emmanuele Lambertini (Italien). Topgesetzt gewann Schmidt das erste K.O. klar mit 15:1 im innerdeutschen Duell gegen Adrian Dworak. Im Viertelfinale folgte ein 15:5 gegen den Russen Trofimov. Im Halbfinale verlor Schmidt erneut gegen Lambertini und wurde im Endklassement Dritter. "Als Titelverteidiger hatte Maurice großen Druck", berichtet Cheftrainer Gavrila Spiridon. "Aber, er hat das gut gemacht."
Im Florett kletterte Schmidt sogar auf Setzplatz Nummer zwei. Doch leider konnte sich der Russe Trofimov im Viertelfinale für die Degenniederlage revanchieren. Trofimov gewann 15:13 und verwies Schmidt auf Rang Fünf.
"Ein starkes erstes Wochenende", resümierte Cheftrainer Gavrila Spiridon. "Maurice hat wie immer alles gegeben und richtig gut gefochten". 

 

U23-Weltmeisterschaften: Der Degenwettbewerb begann mit einem Aufreger: „Durch den verletzungsbedingten Ausfall eines Konkurrenten wurden die Runden kurz vor Beginn nochmals neu gesetzt“, berichtete der Cheftrainer.

Der angesagte Taktikwechsel für Schmidt glückte. Bravourös focht sich der Rechtshänder durch die Setzrunde und erhielt nur acht Gegentreffer. Im Achtelfinale musste Schmidt gegen den Kuwaiter Alkhaldi auf die Planche. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten zündete Schmidt den Turbo und gewann mit 15:6.
Im Viertelfinale traf er auf den Russen Trofimov, auf den Schmidt bereits bei der U17-WM mehrfach getroffen war. Dieses Mal drehte der Böblinger das Match und gewann 15:10. „Das hätte mir mal vorher passieren müssen“, ärgerte und freute sich Schmidt zugleich.
Im Kampf um den Einzug ins Goldmatch saßen sich Schmidt und der Türke Akkaya gegenüber. Das Gefecht war von Taktik geprägt, beide Gegner belauerten sich und nutzen die Fehler des jeweils anderen. Bis zum 11:11 wechselte die Führung, bei 14:13 lag der Türke vorne und machte den Sack zu.

Cheftrainer Spiridon: „Es war insgesamt ein sehr anstrengendes und langes Wochenende. Maurice hat sein Bestes gegeben und zwei WM-Medaillen geholt. Wir haben auch gesehen, wo es noch Handlungs- und Trainingsbedarf gibt, damit es beim nächsten Mal wieder mit dem Titel klappt!“
Schützling Maurice Schmidt blieb trotz verlorenen WM-Titels positiv: „Es haben uns so viele den Weg zu diesem Erfolg ermöglicht, dafür möchte ich mich erstmal bedanken. Beim nächsten Mal versuche ich es wieder mit dem Titelgewinn“ 

Die weiteren deutschen Teilnehmer neben Maurice Schmidt (SV Böblingen) waren Adrian Dworak (Kölner Fechtklub), Nils Neumann (TSG Reutlingen) und Felix Schrader (SV Esslingen).

>>> zu den Ergebnissen: Results.wheelchairfencing.nl

Steffi Schmid


Maurice Schmidt mit Trainer Gabriel Spiridon


Siegerehrung U23