Geschichte des Rollstuhlfechtens

Fechten wird in Deutschland von Rollstuhlfahrern seit 1962 betrieben. Die Initiative ging von dem Direktor des Berufsförderungswerkes Wildbad, Walter Weiß, aus.

Zunächst wurde unter Fechtmeister Richard Heimke mit 12 Teilnehmern nur Säbel trainiert. Im Jahre 1964 kamen Degen und Florett dazu.Seit 1985 wird das Fechten innerhalb des DRS auch von Damen betrieben.

Schon frühzeitig pflegten die deutschen Fechter internationale Sportbegegnungen. Die Olympiade in Tokio 1964 machte den Anfang. Die danach folgenden Weltspiele in Stoke Mandeville und die Paralympics der Behinderten wurden von den deutschen Aktiven mit immer größeren Erfolgen bestritten. Die deutschen Rollstuhlfechter zählen seit vielen Jahren zur absoluten Spitze. Bisheriger sportlicher Höhepunkt waren die Europameisterschaften 1985 in Foggia, bei denen in den Herrenkonkurrenzen 10 von 11 möglichen Goldmedaillen gewonnen werden konnten.

Nach dem Mauerfall "entdeckten" viele ehemalige Ostblockländer den Behindertensport, darunter auch das Rollstuhlfechten. Neben den seit vielen Jahren aktiven Fechtern aus Hongkong traten in den letzten Jahren zunehmend auch asiatische Länder der Riege der Rollstuhlfechtnationen bei - allen voran China als Ausrichter der Paralympics 2008.

Die zunehmende Professionalisierung im Behindertensport macht auch vor dem Rollstuhlfechten nicht halt, so daß große Anstrengungen unternommen werden müssen, damit die deutschen Rollstuhlfechter den Anschluss an die internationale Spitze halten können.